Samstag, 22. Januar 2011

DAS WARTEN IST AM SCHLIMMSTEN

In Deutschland gibt es ein spezielles Programm zur Früherkennung von Brustkrebs, "Mammographie-Screening" genannt. Alle Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren haben einen gesetzlichen Anspruch darauf und werden automatisch ab dem 50. Geburtstag angeschrieben und dazu eingeladen.
Ich hatte den vorgeschlagenen Termin schon einige Male verschoben, weil es mir irgendwie nie passte und ich es - ehrlich gesagt - auch nicht so ernst genommen hatte.
Am Montag, den 10. Januar habe ich diesen Termin nun endlich wahrgenommen. Es wurden von jeder Seite zwei Aufnahmen gemacht, jeweils eine Horizontale und eine Vertikale. Das ging auch wirklich recht schnell. Man sagte mir, daß ich und meine Gynäkologin jeweils in den nächsten Tagen ein Schreiben mit der Auswertung der Aufnahmen zugeschickt bekämen.
Am Dienstag, den 18. Januar erhielt ich dann das erwartete Schreiben. Aber es entsprach ganz und gar nicht meiner Erwartung:
"... lässt eine weitere Abklärungs-Untersuchung für sinnvoll erscheinen." und "... laden wir Sie daher kurzfristig nochmals am 19. Januar ein, ..." hieß es in dem Schreiben.
Voller Anspannung nahm ich diesen Termin auch sofort wahr. Nachdem mich zwei Ärztinnen in einem Gespräch über den Befund informiert hatten, folgte eine weitere Mammographie der betroffenen linken Brust und zur weiteren Abklärung eine Sonographie. Dabei konnte diese sogenannte "Verschattung" aber auch nicht genauer dargestellt werden. Zur Sicherheit sollte mittels einer Biopsie eine Gewebeuntersuchung vorgenomen werden.
BAAAM, da war es, das gefürchtete B-Wort!!
Ich hatte die Wahl, das sofort machen zu lassen, da es sowieso unter Ultraschall-Kontrolle gemacht werden sollte oder an einem erneuten Termin. Naja, wenn dann schon sofort, sonst verlängert sich die Zeit der Ungewissheit nur unnötig.
Ich kann im Nachhinein nicht sagen, daß diese Biopsie an sich wirklich schlimm war. SCHLIMM war erstmal der Schock, daß das überhaupt notwendig war! Da spult mal ja erstmal ein Horror-Szenario im Kopf (-Kino) ab. Aber am SCHLIMMSTEN war die Zeit des Wartens, bis endlich am Freitag den 21.Januar der - erlösende - Anruf der Ärztin kam, daß es sich "nur" um lipo-dingens Gewebereste handelt. Also keine OP oder sonstwas. Mamma-mia, von mir fiel ein riesen Gesteinsbrocken herab und ich rief als erstes meine Mutter an, die sich ja auch gesorgt hatte.
Jetzt erinnert nur noch ein blauer Fleck mit vier kleinen Punkten (von der Biopsie-Nadel) an den Eingriff und ich bin wahnsinnig froh, daß das nur ein harmloser Gewebe-Rest ist, der natürlich weiterhin unter Kontrolle gehalten wird.

2 Kommentare:

  1. Na Gott sei Dank! Kann ich mir gut vorstellen, wie es dir da ging, ich war auch schonmal in einer ähnlichen Situation.

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  2. Da bin ich aber froh, dass es sich so entwickelt hat. Ich kenne dies. Seltsam, wie viele Parallelen zwischen uns 3en hier ist. Ich war 20!!! und Verdacht auf einen Knoten... Biopsie hatte ich nicht durchführen lassen, aus Angst zellen könnten sich vermehren... es war dann ein Talkknoten... aber man braucht so was nicht, diesen Schrecken vergißt man nie... und ich muss sagen ich bin ein wenig nachlässig was die jährlichen Untersuchungen betrifft. Da müsste ich auch mal wieder hin. Dann genieße jetzt die Gewissheit, dass alles ok ist... schönen Restsonntag noch. Grüsse Andrea

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